Soteriologie kommt vom griechischen "soteria" = "Heil, Errettung, Erlösung". S. ist die biblische Lehre vom Heil. Sie ist untrennbar mit der Hamartiologie (Lehre von der Sünde) verbunden.
Sünde ist von ihrer Wurzel her Unglaube, Nichtglauben an Gott, Getrenntsein von Gott. Sünde bezieht sich nicht in erster Linie darauf, dass jemand stiehlt oder lügt usw., sondern die Wurzelsünde, unter der jeder Mensch von Natur aus steht und welche die einzelnen Sünden hervorbringt, ist Unglaube und Hochmut, durch den sich der Mensch über Gott stellt und ihn nicht über sich herrschen lassen will. Kein Gott soll über einen bestimmen (vgl. Joh 8,24; 16,9). Mit dem Unglauben hängt der Ungehorsam zusammen - und als weitere Auswirkung der Götzendienst als Folge des Ungehorsams. Aus der Erbsündhaftigkeit, also der Tatsache, dass wir in Sünde geboren sind (Ps 51,7), erwachsen die einzelnen Aktualsünden, d.h. Tatsünden.
Erlösung geschieht allein durch das vollkommene Opfer, das Jesus Christus am Kreuz vollbracht hat, und durch seine Auferstehung (Röm 3,21ff.; 1. Kor 15). Dies gehört untrennbar zusammen. Wäre Jesus nicht auferstanden, hätten wir keine Hoffnung. So aber haben wir Hoffnung auf ewiges Leben und Gemeinschaft mit ihm. Das geschieht allein aus Glaube n und Gnade.
Gute Werke sind Früchte des Heils, nie Bedingungen des Heils. Glaube an die vollbrachte Erlösung durch Kreuz und Auferstehung ist der Weg des Heils. Die guten Werke dürfen daraus erwachsen aus Liebe zu Jesus und Dankbarkeit ihm gegenüber und aus Liebe zu den Menschen (vgl. Gal 5,22). Gute Werke sind also nicht Heilsbedingung, sondern Heilsfolge, Heilszeichen und Heilsausweis. Ein guter Baum wird gute Früchte bringen, auch wenn es weiterhin Anfechtungen geben wird. Allein "Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkleid. Darin kann ich vor Gott besteh´n, wenn ich zum Himmel werd` eingeh'n."
Lothar Gassmann
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