Zen-Meditation

HANDBUCH ORIENTIERUNG: Religionen, Kirchen, Sekten, Weltanschauungen, Esoterik.Die Zen-Mediation, namentlich die Za-Zen-Meditation, stammt aus dem chinesischen Ch’an-Buddhismus, der in Japan weiterentwickelt wurde.

Zen ist eine Vermischung von Taoismus und Buddhismus. Za-Zen (japan.) bedeutet "Sitzen im Lotossitz". Ziel der Za-Zen-Meditation, eine der wichtigsten Zen-Methoden, ist die Erlangung des "Satori", der blitzartigen Erleuchtung, wie sie Buddha, dem Erleuchteten, zuteil geworden ist: Ein neues Bewusstsein und ein Zustand der absoluten Harmonie mit dem Kosmos, Endziel ist die Selbsterlösung. Meditation ist das Herzstück der buddhistischen Religion.

Bei der Za-Zen-Meditation sitzt der Meditierende mit kerzengerade aufgerichtetem Oberkörper im Lotossitz auf einem etwa 20 cm hohen Kissen am Boden, überkreuzt die Beine und legt die linke Hand in die rechte unterhalb des Bauchnabels. Seine Augen richtet er auf einen Punkt am Boden in etwa einem Meter Entfernung. Neben der Einübung der "Seiza", der richtigen Körperhaltung, fordert die Za-Zen-Meditation die Zen-Atmung, eine rhythmische Bauchatmung, die — so lehren Zen-Meister - "ein Gefühl unbegrenzter Freiheit erzeugen soll, um sich in den Weiten des Kosmos zu verlieren". Eingeübt wird ferner die "Meditation im Gehen", das Kinshin. Regelmäßige Übungen sind Pflicht. Sie können bis zu 18 Stunden täglich ausgedehnt und zur Sucht werden. Der Leipziger Religionsphilosoph Karlfried Graf Dürckheim (1896-1988) machte im Westen über seine "Initiatische Therapie" (eine Abfolge bestimmter Übungen) die Zen-Meditation bekannt:

"Der Schüler des Zen beginnt den Tag mit Za-Zen und beschließt ihn mit Za-Zen. Und wann immer er einen Augenblick Zeit hat - und mehr und mehr findet er solche Augenblicke - geht er in Za-Zen. Und wenn er nachts aufwacht und nicht gleich wieder einschläft, richtet er sich auf, kreuzt die Beine und übt Za-Zen. Kein Meditieren eines heiligen Wortes (Mantras) oder Bildes, einfach sitzen, mit dem ausdrücklichen Bemühen, sich aller Bilder und Gedanken zu entledigen, also möglichst im ‚Nichts‘ zu sitzen"
(K. Dürckheim, Zen und Wir, S.76).

Die "Entleerung für Buddha" ist Einübung von Trance-Zuständen der völligen Passivität. Trance aber öffnet satanischen Mächten das Tor zum Eintritt: Das Erleuchtungserlebnis "Satori" wird als plötzliche Inbesitznahme beschrieben, die den Menschen "im tiefsten berührt und wandelt". Buddhisten, die zum Christentum konvertiert sind, geben aus diesem Grund die Zen-Meditation auf.

Adelgunde Mertensacker


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